ISRG celebrates 10 years of helping build a brighter Internet →

Zertifikate sperren

Letzte Änderung: | Gesamte Dokumentation anzeigen

Hinweis: Die englische Version wurde seit der Übersetzung aktualisiert () Auf Englisch anzeigen

Wenn ein zu einem Zertifikat dazugehöriger privater Schlüssel nicht länger sicher ist, sollten Sie das Zertifikat sperren. Das kann aus unterschiedlichen Gründen passieren. Zum Beispiel, Sie haben unglücklicherweise den privaten Schlüssel auf einer öffentlichen Webseite geteilt; Hacker haben Ihren privaten Schlüssel von Ihren Servern kopiert; oder Hacker haben temporär Kontrolle über Ihre Server oder Ihre DNS Konfiguration erhalten und benutzten das zum Validieren und Ausstellen eines Zertifikats, für den sie den privaten Schlüssel besitzen.

Wenn Sie ein Let’s Encrypt Zertifikat sperren, wird Let’s Encrypt die Sperrinformationen durch das Online Certificate Status Protocol (OCSP) veröffentlichen und einige Browser werden OCSP überprüfen, ob sie einem Zertifikat vertrauen sollten. Beachten Sie, dass OCSP einige grundlegende Probleme hat, sodass nicht alle Browser diese Überprüfung machen werden. Trotzdem, Sperren von Zertifikaten, die einen kompromitierten privaten Schlüssel haben, ist eine wichtige Praxis und ist erforderlich vom Let’s Encrypt’s Subscriber Agreement.

Um ein Zertifikat mit Let’s Encrypt zu sperren, werden Sie die ACME API benutzen, meist durch einen ACME Client wie Certbot. Sie müssen gegenüber Let’s Encrypt bestätigen, dass Sie die Berechtigung zum Sperren des Zertifikats haben. Es gibt drei Wege, das zu tun:

Vom Konto, dass das Zertifikat ausgestellt hat.

Wenn Sie ursprünglich das Zertifikat ausgestellt haben und weiterhin Kontrolle über das Konto, welches Sie benutzten, haben, können Sie Ihre Kontoanmeldeinformationen benutzen, welches das Zertifikat ausgestellt hat. Certbot wird das standardmässig machen. Beispiel:

certbot revoke --cert-path /etc/letsencrypt/archive/${YOUR_DOMAIN}/cert1.pem --reason keycompromise

Benutzen des privaten Schlüssels des Zertifikats

Wenn Sie nicht das Zertifikat ausgestellt haben, aber noch eine Kopie des zugehörigen privaten Schlüssels haben, können Sie das Zertifikat unter Benutzung des privaten Schlüssels sperren, indem Sie den Sperrauftrag signieren. Zum Beispiel, wenn Sie sehen, dass der private Schlüssel unglücklicherweise veröffentlicht wurde, können Sie diese Methode zum Sperren des Zertifikats benutzen, wenn Sie nicht die Person sind, die das Zertifikat ursprünglich ausgestellt hat.

Um diese Methode zu benutzen, müssen Sie zuerst das Zertifikat, welches gesperrt werden soll, herunterladen. Let’s Encrypt speichert alle Logs zu Zertifikaten auf Certificate Transparency, so finden Sie es und können das Zertifikat von einem Logmonitor herunterladen, wie crt.sh.

Sie brauchen auch eine Kopie des privaten Schlüssels im PEM Format. Wenn Sie alles zusammen haben, können Sie das Zertifikat sperren:

certbot revoke --cert-path /PATH/TO/cert.pem --key-path /PATH/TO/key.pem --reason keycompromise

Benutzung eines unterschiedlich autorisierten Kontos

Wenn irgendjemand ein Zertifikat ausgestellt hat, nachdem Ihr Server oder Ihr DNS kompromitiert wurde, möchten Sie das Zertifikat erneut sperren. Um die Richtigkeit der Sperrung sicherzustellen, brauch Let’s Encrypt die Sicherheit, dass Sie die Kontrolle über Ihren Domainamen, in dem sich das Zertifikat befindet, haben (andererseits könnten Leute jede anderen Zertifikate ohne Erlaubnis sperren)! Zur Überprüfung dieser Kontrolle benutzt Let’s Encrypt dieselben Methoden wie unter Validierung bei der Ausstellung. Sie können einen Eintrag in DNS TXT machen, eine Datei auf Ihren HTTP Server ablegen oder bieten ein spezielles TLS Zertifikat. Im Allgemeinen wird ein ACME Client das alles für Sie erledigen. Beachten Sie, dass die meisten ACME CLients Validierung und Ausstellung kombinieren, der einzige Weg nach einer Validierung zu fragen, ist der Weg der Ausstellung. Sie können das Zertifikat im Ergebnis wieder sperren, wenn Sie es nicht möchten oder zerstören Sie einfach den privaten Schlüssel. Wenn Sie die Ausstellung eines Zertifikats im Allgemeinen verhindern möchten, können Sie eine nichtexistierende Domain auf der Kommandozeile verwenden, was dazu führt, dass die Ausstellung fehlschlägt bei gleichzeitiger Validierung der anderen existierenden Domainnamen. Um dies zu tun, führen:

certbot certonly --manual --preferred-challenges=dns -d ${YOUR_DOMAIN} -d nonexistent.${YOUR_DOMAIN}

Und folgen Sie den Anweisungen. Wenn Sie die Validierung über HTTP dem DNS bevorzugen, ersetzen Sie das --preferred-challenges Flag mit --preferred-challenges=http.

Nur wenn Sie validierte Kontrolle über all die Domainnamen in dem Zertifikat, welches Sie sperren möchten, haben, können Sie das Zertifikat herunterladen von crt.sh, und fahren Sie mit dem Sperren des Zertifikats fort, als wenn Sie es ausgestellt haben:

certbot revoke --cert-path /PATH/TO/downloaded-cert.pem --reason keycompromise